Jede Business-Mama und vor allem die, die es noch werden wollen, stellen sich irgendwann die alles entscheidende Frage:
So schön die Elternzeit auch ist – sie geht zu Ende. Ob das nun nach wenigen oder vielen Monaten ist, spielt hier gar keine Rolle. Wir müssen uns über kurz oder lang Gedanken machen, wie es nach der Elternzeit weitergehen soll.
Vielen Mamas macht dieser Gedanke Angst. Neun Monate ist dieses wunderbare Wesen in unserem Bauch gewachsen. Wir haben es zur Welt gebracht und es liebevoll umsorgt. Anfangs gab es kaum Momente der Trennung, das Baby brauchte uns rund um die Uhr. Über die kommenden Monate hat es in winzigen Schritten an Persönlichkeit und auch an Eigenständigkeit gewonnen.
Die meisten Business-Mamas quält diese eine Frage: „Schade ich meinem Kind, wenn ich arbeiten gehe?“. Nicht selten suggeriert uns das ja auch unser soziales Umfeld. Freunde und Bekannte, ja oftmals auch die eigene Familie, sind doch vorrangig der Meinung, dass Mamas bei ihren Kindern bleiben sollten. Das sei doch irgendwie besser so für die Kleinen…
Aber ist das wirklich so? Oder ist das eines der vielen traditionellen Rollenbilder, die wir allesamt seit unserer eigenen Kindheit eingebläut bekommen haben?
Wenn eine Mama sich dazu entscheidet, wieder arbeiten zu gehen, ist dies meist eine finanzielle oder persönliche Entscheidung – oder auch beides. Wir Frauen sollten diese Entscheidung selbst treffen können, weil wir es so wollen. Ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.
Doch viele von uns plagt es, das schlechtes Gewissen: Gegenüber unseren Kindern, unserer Familie und sogar gegenüber uns selbst. Wir sorgen uns, dass durch unsere Berufstätigkeit unsere Kinder doch irgendwie einen Schaden nehmen könnten.
Eine Studie der Harvard Business School Professorin Kathleen McGinn hat es nun aber sogar wissenschaftlich bestätigt:
„Nö Mama, ich habe aber keine Lust, mein Zimmer aufzuräumen!“ – das ist die Antwort, die wohl die Meisten von uns zu hören bekommen, wenn wir versuchen, den geliebten Nachwuchs an der Hausarbeit zu beteiligen. Sockenmemorie spielen? Doof! Teller ausräumen und dabei zählen? Öde! Spielsachen vom Fußboden wegräumen? Undenkbar! Man spielt ja schließlich noch damit!
Also geben wir doch all zu oft nach und erledigen dass „schnell mal nebenbei“. Ist ja eh effizienter wenn wir das machen…
Mussten Kinder zu Oma’s Zeiten noch sehr viel im Haushalt und in der Familie mithelfen, so ist das heute doch ehr eine Seltenheit geworden. Man freut sich ja schon, wenn das Kind den Teller zumindest mal neben die Spülmaschine stellt oder seine schmutzige Wäsche in die Wäschetonne und nicht auf den Fußboden wirft.
Unsere Kinder wachsen heute in einer Welt auf, in der es ihnen an nichts fehlt. Wir haben immer zu essen und zu trinken, wir müssen nie frieren, haben ein schönes Zuhause und natürlich auch ausreichend Spielsachen. Für unsere Kinder ist das alles eine Selbstverständlichkeit.
Spätestens im Erwachsenenalter wird die Realität zuschlagen und man wird lernen müssen, dass Geld nicht an den Bäumen wächst und man doch etwas dafür tun muss. Die meisten von uns zumindest.
Daher versuche ich, meinen Kindern frühzeitig das Verständnis für Geld zu vermitteln. Zugegeben, das klappt nicht immer. Es macht mir einfach zu viel Freude, ihre strahlenden Gesichter zu sehen, wenn sie ein Geschenk bekommen. Aber in vielen Alltagssituationen ist es doch gar nicht so schwer, den Kindern das Gefühl für Geld zu vermitteln und ihnen klar zu machen, dass man dafür auch etwas tun muss.
Als ich selbst noch keine Kinder hatte, habe ich über diese gestressten Muttis immer etwas geschmunzelt. So schwer kann es doch nicht sein, das Kind, den Job und den Ehemann unter einen Hut zu bekommen! Man darf dabei nur sich selbst nicht vergessen!
Ja, in der Theorie ist das sicherlich so…
Und ich denke, dass weiß auch jede Business-Mama. Aber: Das dann in die Realität umzusetzen ist manchmal eine echte Herausforderung! Zu schnell versinken wir im Alltagstrott.
Wir Business-Mamas sind es gewohnt, im Job permanent Bestleistung zu bringen. Wir haben diesen sehr hohen Anspruch oft an uns selbst gestellt, ohne es wirklich zu wissen. Lies hierzu auch meinen Beitrag https://www.mrsmama.de/perfektionismus/.
Oft plagt uns das schlechte Gewissen, nicht genügend für unsere Kinder da zu sein. Also versuchen wir auch hier, eine Supermami zu sein. Bei all dem dürfen wir auch den Partner nicht vergessen. Der möchte ja auch zumindest einen Teil unserer Aufmerksamkeit erhaschen – zu Recht! Aber…
Als ich noch
zur Schule ging war mir schnell klar: Ich will mal richtig Karriere machen. Das
hörte sich irgendwie toll an, nach einem spannenden und aufregenden Leben, nach
Spaß und Glamour, mit vielen Reisen und einem tollen Gehalt.
Nun ja, die
Realität sah dann doch irgendwie anders aus. Karriere habe ich gemacht, ja.
Aber einen klitzekleinen Faktor hatte ich da wohl in meinem jugendlichen
Leichtsinn übersehen: Ich liebe Kinder!
Dumm nur, dass irgendwann einfach die Hormone (oder war es die Innere Uhr, die da so ganz leicht im Hintergrund tickte) überhand nahmen. Pünktlich zu meinem 30.Geburtstag war er plötzlich da, er übermannte mich fast: Der Wunsch nach einem Baby. Kennst Du das auch?
Und so
begann sie, die Reise ins Ungewisse. Eine wahre Achterbahnfahrt mit Höhen- und
Tiefflug. Sowohl im Job als auch zu Hause hat unser Kleiner alles auf den Kopf
gestellt. Und weil es so schön war haben wir gleich noch einen hinterher
geschoben (frei nach dem Motto „jetzt sind wir grad schon
drüber…“).
Seitdem versuche ich eben so gut es geht eine Mischung aus Supermama und Business-Wonderwomen zu sein. Mal klappt das besser, mal schlechter. Es ist eine Entscheidung, die ich als studierte Frau gemeinsam mit meinem Mann getroffen habe.
Nicht selten bekomme ich Gegenwind. Ich versuche zu zeigen, dass beides geht, wenn alle in der Familie an einem Strang ziehen. Alleine würde ich es wohl nicht schaffen.
Eine Vielzahl an Themen beschäftigt uns Business-Mamas tagtäglich, den analysieren, nachdenken und kritisch hinterfragen können wir ja besonders gut. Darum soll es hier bei MrsMama.de gehen.